Jeder weiß doch, was spirituell bedeutet, oder? Ich behaupte aber, dass die die meisten noch nie wirklich tiefer über die Bedeutung der Spiritualität nachgedacht haben.
Wie sieht’s denn bei dir aus? Bist du spirituell?
Falls du jetzt gesagt oder gedacht hast, dann wirst du nach diesem Text wahrscheinlich deine Spiritualität künftig etwas anders betrachten. Und wenn du jetzt nein gesagt oder gedacht hast, wirst du nach diesem Text wahrscheinlich ganz anders darüber denken.
Aber lies selbst?
OK, schauen wir mal genauer hin und Fragen nach. Was ist Spiritualität denn eigentlich und wer ist wirklich spirituell und wer nicht oder ist es sogar so, dass jeder spirituell ist, egal ob er davon weiß oder nicht? Den Fragen gehen wir jetzt nach.
Spiritualität kann man sehr gut in Abgrenzung zur Religion definieren.
Religion:
Bei einer Religion geht es darum, sich auf etwas Transzendentes zu beziehen, an das man dann glaubt.
Es zu überprüfen durch eigene Erfahrung, ist daher in der Regel nicht nötig oder auch gar nicht gewollt oder je nach Religion sogar verboten.
Eine Religion hat auch stets ein Dogma im Hintergrund, die eine normative Moral auch und es ist da vorgegeben was stimmt und sein darf und was nicht und darauf fußt dann alles.
Die ganze Philosophie, alles denken und handeln und alles muss mit diesem Dogma zusammenpassen, oder es widerspricht dem Dogma. Ja, und dann gibt es ein Problem, wenn jemand zum Beispiel was anderes behauptet. Ja, und dadurch sind ja in der Weltgeschichte auch sehr viele Kriege entstanden, wie jeder weiß.
Spiritualität:
Reine Spiritualität ist da frei. Wenn man das jetzt im in Abgrenzung zur Religion betrachten.
Bei reiner Spiritualität bezieht man sich auch auf etwas Transzendentes, besser ausgedrückt, man geht einfach mal davon aus, dass es etwas Größeres gibt als der Alltag, dass man quasi selbst viel mehr ist, als man im Alltag von sich erleben kann.
Aber man glaubt das dann nicht einfach einen und auch nicht anderen die das erzählen, sondern man macht sich auf den Weg, dass durch eigene Erfahrungen zu überprüfen und entweder die Annahme wird dadurch bestätigt oder auch nicht.
Spiritualität ist so gesehen deskriptiv. Es ist keine Moral vorgegeben und es gibt keinen Verhaltenskodex. Ja, da ist keiner, da ist niemand, der einem sagt, wie das genau geht. Es gibt da Wege, die von denen aufgezeigt werden, die das oder die da einiges herausgefunden haben und daraus dann auch natürlich größere spirituelle Traditionen entstanden, aber am Ende muss jeder selbst den Weg gehen und eigene Erfahrungen sammeln und da kann man dann auch enttäuscht werden.
Weil es eben eventuell dann ganz anders ist, als man vorab dachte, wenn man da an irgendwas geglaubt hat und sagt. Aber jetzt prüfe ich es, dann merkt man, oh, es ist ganz anders als ich dachte, einfach sowas glauben, ohne es zu prüfen, darum geht es bei der bei der echten Spiritualität nicht und das funktioniert hier auch nicht, will man das, ist Religion besser für einen, weil hier gibt es andere die einem vorgeben was stimmt und was nicht, man kann einfach dran glauben.
Machen wir ein kurzes Zwischenfazit bisher.
Religiös bist du eher, wenn du an etwas transzendentes und an eine Moral glaubst, die dir andere vorgeben oder dir ein Dogma befiehlt, und du hinterfragst das ganze niemals, sonst kannst du quasi nicht mehr Teil von dieser Religion sein. Spirituell bist du, wenn du davon ausgehst, dass es etwas Transzendentes gibt und eine gewisse Art zu leben sinnvoll ist, mit der sich alle wohlfühlen. Und du machst dich jetzt auf den Weg, das herauszufinden, was das genau ist und wie das genau geht.
Also vielleicht hast du jetzt gemerkt, dass du gar nicht spirituell bist, sondern eher religiös oder vielleicht umgekehrt. Du bist spirituell und du bist aber religiös, oder du dachtest, du hast damit gar nichts am Hut, aber irgendwie bist du dann doch spirituell oder religiös, weil du irgendwas glaubst, was andere vorgeben oder weil du dich auf den Weg machst. Irgendeinen größeren Zusammenhang im Leben in irgendeinem größeren Sinn herauszufinden, wie auch immer, jetzt gibt es auch Leute, die sagen, Spiritualität ist nichts für mich oder die sagen Spiritualität, das ist ja lächerlich oder sogar peinlich, und es ist nur was für irgendwelche weltfremden Spinner.
Für die Hippies sozusagen. Aber ich behaupte, dass sogar der krasseste Atheist an etwas glaubt, das größer ist als er selbst. Und wenn es nur die reine Mathematik ist. Und so ist auch der Atheist spirituell, denn der geht davon aus. Das es etwas Größeres gibt, größeren Kontext des Seins ein größeren Sinnkontext ja in dem er sich befindet, in dem sich alles irgendwie befindet und vielleicht ist auch er auf diesem Weg diesen größeren Kontext zu ergründen. Vielleicht in einer Liebesbeziehung, vielleicht in einer mathematischen Formel, vielleicht in einem guten und erfüllten Leben. Dass er darin quasi den Sinn sieht und diesen größeren Kontext für sich. Finden möchte. Und da ist ja jeder frei. Spirituell sein hat also in erster Linie nichts damit zu tun, ob man sich mit Chakras, mit Mantras, mit Meditation oder Räucherstäbchen auskennt. Ich habe schon sehr viele, ja würde ich behaupten, sehr spirituelle Menschen kennengelernt, die sich selbst überhaupt nicht als spirituell bezeichnen würden, weil sie sagen, ja, mit Chakas Meditation kenne ich mich nicht aus, aber es hat damit erstmal gar nichts zu tun und ich habe schon Menschen kennengelernt, die ein großes spirituelles Ego haben.
Die von sich behaupten, wie spirituell sie sind und was sie alles machen. Und dies und das und klopfen sich auf die Schultern. Ich bin schon so weit spirituell entwickelt, aber die lebten dann eher in einem Dogma, in einem, in einem Glauben und waren gar nicht spirituell einig. Am Ende ist Spiritualität auch etwas sehr Persönliches, und ich behaupte etwas sehr Freies, deskriptiv ich.
Ich freue mich, wenn ich dir helfen konnte, dich da besser zu verstehen. Und Teile diesen Text sehr gerne mit allen, wo du denkst, für die ist das auch interessant.
Original von Benjamin Maier – Quelle : https://www.youtube.com/watch?v=cXbFNgdrJhc